Gartenarbeiten im August

Der Monat August ist in der Regel der heißeste Monat im Sommer – meist sogar mit langen Trockenperioden. Dadurch brauchen in aller Regel die Pflanzen mehr Wasser, vor allem die durstigen Vertreter leiden sonst. Was Du sonst noch alles im Monat August beachten musst, noch Auspflanzen kannst und welche Ernten du einfahren kannst, erfährt du hier.

Gießen

Also, was ist nun die arbeitsintensivste Tätigkeit im August? Wie Du dir bestimmt schon denken kannst: Gießen, Gießen und noch mehr Gießen! Ich gieße zu der Zeit jeden Tag ungefähr 1 bis 1 1/2 Stunden, je nachdem welche Pflanze auf meinen Beeten gerade mehr Durst hat oder eben nicht. Manche Pflanzen können auch gut und gerne mal nur alle zwei Tage gegossen werden – gerade wenn sie sich vielleicht selbst gut beschatten und auch schon ein gutes Wurzelsystem aufgebaut haben. Meine Zucchinis, Kürbisse, aber auch Tomaten und Pepperoni oder Paprika, gieße ich meistens nur jeden zweiten Tag, dafür dann aber kräftig und ausreichend. Aussaaten, junge Pflänzchen und Wurzelgemüse sollten dagegen täglich gegossen werden, um ein Austrocknen oder Holzigwerden zu vermeiden. Der Zeitpunkt, wann Du letztendlich gießt, ist dabei schlussendlich nicht so wichtig. Wenn Du morgens Gießen möchtest, ist es wichtig, möglichst nicht von oben zu gießen und die Blätter trocken zu lassen. Sonst entstehen bei starker Sonneneinstrahlung schnell Verbrennungen an den Blättern. Gießt Du abends, hast Du das Problem nicht. Gerade kleinere Pflanzen wie Möhren, Radieschen, Rote Beete, Spinat und vieles mehr freut sich dann über eine kleine Dusche, die Staub und Schmutz abspült. Wenn Du Probleme mit Schnecken hast, kann das abendliche Gießen natürlich Dein Problem verstärken, Deinen größeren Pflanzen sollten diese aber kaum noch Sorgen bereiten. Was Du allerdings immer beachten solltest, ist eine eigentlich eine ganz einfache Sache: das Mulchen! Vergesst nicht möglichst viel Eurer Beetflächen zu mulchen. Anfangs habe ich das auch ziemlich vernachlässigt, wodurch ich viel zu viel gießen musste und einige meiner Pflanzen sogar ziemlich gelitten haben. Gerade alles was größere Pflanzen sind, kann man wunderbar mit Rasenschnitt, Laub, Stroh oder gesunden Pflanzenreste mulchen. Wer mehr darüber wissen möchte, ein Beitrag über das mulchen wird bestimmt folgen.

Düngen, düngen, düngen

Der August ist der Monat im Gärtnerjahr. Die meisten Früchte der Pflanzen Reifen aus, viele Pflanzen bekommen nochmal einen richtigen Wachstumsschub und wieder andere sind schon beerntet und wollen bereits Nährstoff für die Überwinterung einspeichern. Deshalb ist gerade Düngen jetzt wichtig! Ob Du letztenendes mit Jauchen, Kompost oder anderen organischen Düngern arbeitest, ist erstmal zweitrangig. Beachten solltest Du nur, wie dringend die Pflanze ihre neuen Nährstoff braucht. Tomaten zB sollten jetzt mit einer Jauche oder schnell umsetzbaren organischen Düngern behandelt werden. Sie sind jetzt mitten in der Produktion der leckeren Früchte. Wenn Du jetzt noch etwas aussäen möchtest, eignet sich gut organischer Dünger oder, wenn Du noch welche hast, guten und reifen Kompost. Für Kulturen, die Du noch über den Winter auf Deinen Flächen stehen lässt, kannst Du gerne nochmal ein paar Hornspäne verteilen. Allerdings heißt es auch hier nicht: viel hilft viel! Und erst recht nicht bei allen Pflanzen. Alles was jetzt ganz langsam das Wachstum einstellen wird, braucht jetzt auch eine Düngung. Dabei aber weniger Stickstoff, sondern mehr Kalium, Phosphor und Magnesium. Diese stärken die Pflanzen für den Winter und indizieren nicht ein zu starkes Wachstum. Im Moment bekommen meine Beerensträucher und Starkzehrer immer etwas Kompost, alle anderen Pflanzen bekommen entweder nach sichtbaren Bedarf oder über die Mulchschicht ihre Nährstoffe.

Aussaaten und Pflanzungen

Wenn Du im Spätherbst oder Winter noch etwas aus Deinem Garten ernten möchtest, musst Du jetzt die meisten Pflanzen aussäen oder auspflanzen. Vor ein paar Tagen habe ich Mangold und Pak Choi als kleine vorgezogene Pflänzchen in mein Beet gesetzt. Die letzten Kopfsalatpflänzchen sind den Beiden gefolgt. Gestern habe ich noch einmal Spinat ausgesät, nachdem ja mein Spinat im Frühjahr ziemlich schnell geschossen ist. Und zuletzt habe ich noch Chinakohl in Töpfchen ausgesät, um sie später noch mit in das Beet pflanzen zu können. Schon bald können die nächsten Kulturen wie Feldsalate, Asiasalate und Co für den Winter ausgesät. Denkt also daran, dass wenn Ihr auch im Winter zumindest noch einen Teil Gemüse ernten wollt, euch dafür noch einen geschützten Platz frei zu halten. Weiterhin könnt ihr natürlich zB noch Winterheckenzwiebel, Porree, Herbstrüben und Radieschen säen – und vieles mehr.

Ernten

Auch beim Thema Ernten ist der Monat August wahrscheinlich einer der arbeitsreichsten Monate im Jahr. Nicht nur das Gemüse, sondern auch Strauch- und Baumfrüchte können jetzt in Hülle und Fülle geerntet werden. Neben den aktuellen Dauerbrenner wie Zucchini, Radischien, Gurken, Salaten, Möhren und Buschbohnen, können auch schon viele andere Pflanzen beerntet werden. Zu Beginn der hiesigen Hitzeperiode habe ich meine Zwiebeln geerntet und zum Trocknen ausgelegt. Ist es draußen trocken und relativ warm, können die Zwiebeln auf dem Beet noch ein bis zwei Wochen liegen bleiben, bis das Grün abgetrocknet ist. Bei feuchtem und unbständigen Wetter würde ich sie lieber an einem trockenen Ort luftig auslegen, damit kein Schimmel entsteht. Aus meinem Kartoffelbeet habe ich schon regelmäßig frühe Sorten ausgemacht – darunter auch die Sorte Cilena, die trotz des noch sehr harten Lehmbodens und wenig Gießen eine für mich zufriedenstellende Ernte gebracht hat. Im nächsten Pflanzjahr werde ich genau die gleichen Sorten wieder anbauen, diesmal auf ein bereits fertiges No-Dig-Beet. Und wer weiß, vielleicht werde ich dann ja doch noch mehr Kartoffeln ernten können. Je nachdem wie früh Du schon Tomaten, Paprika, Pepperoni und Auberginen gepflanzt hast, kannst Du jetzt schon die ersten Reifen Früchte ernten. Kleiner Tipp: Ernte pro Pflanze nicht alles ab, was annähernd reif ist. Wenn Du fast reife Früchte noch ein oder zwei Tage länger an der Pflanze lässt, Reifen die nächsten Früchte besser nach. Wenn Du im Frühjahr Kohlsorten wie, Weiß- oder Spitzkohl (hier ein Rezept zu Spitzkohlsalat), Rotkohl, Blumenkohl, Brokkoli, Grünkohl und Wirsing gesetzt hast, kannst Du bei gutem Wachstum bereits jetzt die ersten Köpfe ernten, oder aber getrost noch bis Anfang Oktober stehen lassen. Da ich bereits schon schöne Spitzkohlköpfe habe, bin ich dort schon fleißig am Ernten. Meine anderen Kohlsorten müssen erst noch weiter wachsen – sie haben es etwas schwieriger auf den alten Beeten. Wenn Du im Frühsommer Spinat oder Mangold ausgesät hast, kannst Du hier immer wieder ernten. Gerade die Ernte von Mangold kannst Du wunderbar verzögern, wenn Du nur die äußeren Blätter abnimmt und die innere Rosette stehen lässt. Dadurch wächst er eine gewisse Zeit immer wieder von innen heraus. Teilweise können auch ab jetzt erste Kürbissorten beerntet werden – der Hokkaido Kürbis reif durch seine kleineren Früchte früher aus und eignet sich besonders jetzt schon zum Ernten von kleinen Früchten. Im Obstgarten und auf der Streuobstwiese reifen jetzt in kürzester Zeit Mirabellen, Pflaumen, erste Birnen und Klaräpfel. Achtet hier schon auf faule und kranke Früchte. Ich gehe gerade zur Erntezeit regelmäßig durch meinen Bestand und selektierte nach kranken Früchten, um das Übertragen auf die noch gesunden möglichst zu verhindern.

Was es sonst noch so gibt

Manche Kulturen benötigen gerade jetzt etwas mehr Aufmerksamkeit als andere. Dazu zählt auch unsere (meist) heißgeliebte Tomate. Die Tomate ist ein äußerst wärmeliebendes Gewächs und wächst daher bei uns meistens nur in den wärmeren Monaten. Im Gewächshaus lässt sich zwar die Wachstumsperiode noch etwas verlängern, aber trotzdem ist spätestens im Oktober schluss. Und aus diesem Grund solltest Du ab Ende August die Triebspitze kappen und alle übrig geblieben Blüten entfernen. So können die restlichen Früchte noch ausreichend wachsen und bekommen von der Pflanze noch genügend Kraft zum Ausreifen. Trotzdem sollten weiterhin auch alle Geiztriebe entfernt werden und nach und nach von unten bis zur ersten Rispe alle Blätter entfernen. Auch bei den Gurken können von unten Blätter entfernt werden, damit sie luftiger stehen – gerade wenn es draußen so langsam feuchter wird. Viele Strauchgewächse können jetzt zurückgeschnitten werden, damit sie im nächsten Jahr wieder üppig werden. Wenn Du Buchsbaum in Deinem Garten hast, ist es auch jetzt Zeit, ihn wieder in die richtige Form zu bringen. Aber bitte nicht, wenn es gerade sehr trocken und heiß ist.

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