Laufenten als ökologische Schneckenbekämpfung

Der eigene Gemüsegarten kann zu einem tollen Erlebnis werden: Arbeit an der frischen Luft bei Sonnenschein und Regenschauern gepaart mit etwas Geduld, schon gibt es Gemüse und Obst in Hülle und Fülle. Es sei denn, die Nacktschnecken waren schneller.

Laufenten sind gute ökologische Schneckenbekämpfer
Laufenten sind nicht nur gute Schneckenbekämpfer, sondern auch sehr hübsch anzusehen.

Im Normalfall fressen diese nicht alles und machen sich bereits frühzeitig bemerkbar. Es bleibt also noch die Möglichkeit, sich Gedanken über die Schneckenbekämpfung zu machen. Wer an die Natur und auch die eigene Gesundheit denkt, wird auf Gift verzichten wollen. Geht es einem ums Prinzip, werden sogar die weniger bedenklichen Präparate gemieden. Es gibt immerhin ökologische Wege zur Schneckenbekämpfung – Laufenten. Demnach ließe sich grüner durch roten Salat ersetzen, den die Schnecken nicht mögen. Oder Laufenten ziehen ein, die dann alle Nacktschnecken fressen.

Laufenten überzeugen bereits beim Anblick, wenn sie durch den Garten flitzen und hier und da nach Kleintieren und einigen Kräutern suchen. Sie werden auch mal am Gemüse naschen, es deswegen aber nicht vernichten, solange sie nicht an kleine Setzlinge oder Saaten herankommen.

Ökologische Schneckenbekämpfung mit Laufenten? Aber nur mit Wasser!

Damit Laufenten sich rundum wohlfühlen und arbeiten können, benötigen sie eine Badestelle und mehrere verteilte Wasserstellen. Die Spanische Wegschnecke, die auch für den Großteil der durch Schnecken verursachten Fraßschäden verantwortlich ist, bleibt ihren Fressfeinden gern im Halse stecken. Genau deswegen und wegen ihres bitteren Geschmacks wird sie gemieden. Doch Laufenten packen die Schnecken, laufen zum Wasser, baden sie und lassen sie heruntergleiten. Ohne diese Wasserstellen wird es jedoch gefährlich, der ein oder anderen Laufente musste schon ihre Schnecke im Hals hoch oder runter massiert werden.

Wasser ist nicht nur zum Baden wichtig, sondern auch zum Hinunterspülen von Schnecken und Futter!

Neben den Wasserstellen haben Laufenten weitere Bedürfnisse:

– trockenes und vor Zugluft schützendes Entenhaus mit wenigstens 1 m² pro Ente

– Haltung mit wenigstens einer weiteren Laufente oder direkt in der Gruppe

– pro Entenpaar wenigstens 500 m² Grünfläche aus Gemüsebeeten, Rasen- und Weideflächen

– Bäume und Sträucher als Deckung und für Schatten

– täglich frisches Trinkwasser und etwas Futter

– Schutz vor Beutegreifern und Nachbars Hund

– prüfender Blick, ob alles in Ordnung ist

100 bis 150 Eier im Jahr

Laufenten zählen zu den Legeenten. Eine ausgewachsene Laufente schafft im ersten vollen Legejahr bis zu 150 Eier, die rund 70 Gramm wiegen. Die Legesaison ist das Frühjahr und der Frühsommer, wenn sie reichlich Schnecken finden. Genau das kommt den Futterkosten zugute. Wer seine Enteneier nicht zügig einsammelt, hat die Ente darauf sitzen. War noch ein Erpel zugegen, schlüpfen schon bald die Entenküken.

Besonders putzig: Laufentenküken!

Sicherlich fühlen sich auch zwei Enten wohl, doch eine Ente und ein Erpel sind rundum glücklich, weswegen die meisten lieber ein Pärchen halten. Die eingesammelten Enteneier sind bekömmlich, können jedoch zum Überträger von Salmonellen werden. Wassergeflügel lässt sich einen Befall kaum oder garnicht anmerken, wohingegen befallene Hühner dem Halter direkt auffallen würden. Ganz viel rund um Hühner und Geflügel erfährst Du übrigens hier beim Hühner-Ratgeber.

Enteneier sind also vor dem Verzehr für 10 Minuten zu kochen oder zu verbacken, um das Risiko einer Übertragung sicher auszuschließen. Dieses ist sogar eine gesetzliche Verordnung, die einst nach einer gehäuften Übertragung verordnet wurde.

Wegwerfen wäre zumindest zu schade um die Eier, die sich gleichwertig wie Hühnereier verspeisen lassen.

Laufenten sind wehrlos

Obwohl Laufenten dem Namen nach viel laufen, dürfen sie nicht gehetzt werden. Sie laufen immer nur einige Meter, suchen etwas und laufen dann weiter. Laufenten können also nicht fliehen, weder mit den Füßen, noch mit den Flügeln. Wer Beutegreifer fürchtet, muss deswegen Vorsichtsmaßnahmen treffen. Gegen Raubvögel reicht meist die regelmäßige Deckung. Fuchs, Marder und ähnliche Wildtiere schlagen während der Nacht zu, weswegen das Entenhaus in Randlagen sicher sein soll. Doch Nachbars Hund kommt auch am Tag, dann würde nur ein hoher Zaun helfen, der bei 500 m² schon ins Geld gehen kann. Es kann dennoch helfen, wenigstens einen Teil der Fläche zu sichern, um die Laufenten nur während der eigenen Anwesenheit laufen zu lassen.

Auch Nützlinge werden gefressen

Genau wie Hühner fressen Laufenten alles an Kleingetier, was sie kriegen können. Neben den Schädlingen sind hinterher auch die Nützlinge weg. Wer sich ein paar Laufenten leiht, hat sein Problem durch die ökologische Schneckenbekämpfung also nur verschoben, aber nicht aufgehoben. Besser ist es, sie durchgehend zu bewirten. Es handelt sich um liebenswerte und anhängliche Haustiere für den Garten.

Laufenten fressen Spinnen, Käfer, Würmer, kleine Gehäuseschnecken, sämtliche Nacktschnecken und einfach alles, was sie finden. Deswegen stochern sie sogar mit ihren Schnäbeln im Bodengrund, um Schneckengelege zu finden. Diese sind damit auch bereits neutralisiert. Wer also Bilder mit Schneckeninvasionen vor Augen hat, die bei Nieselwetter im Sommer zu Hunderten über die Salatreihen ziehen, sollte sich mit Laufenten anfreunden.

Sicherlich walzen sie mit ihren Füßen aufgehende Stauden oder Keimlinge nieder oder naschen hier und da ein paar Blätter. Wer sich ein paar Kästen aus Holzlatten bastelt und mit Kükendraht überzieht, kann diese nach Bedarf hierhin und dorthin stellen. Letztendlich richten Laufenten aber deutlich weniger Schäden im Gemüsegarten an, als Hühner. Möchtest Du trotzdem etwas über Hühner erfahren? Dann schau mal hier vorbei.

Einen Ententeich anlegen?

Geht es um die ökologische Schneckenabwehr, dann sind Laufenten wohl die unterhaltsamste Option. Doch keine Ente fühlt sich ohne Badestelle wohl. Bedauerlicherweise sind Enten die Schweine der Gewässer und werden einen kleinen Zierteich innerhalb von Stunden verunstalten. Ein richtiger Ententeich ist deswegen groß oder hat befestigte Ufer.

Die meisten können nur improvisieren und stellen den Enten eine Teichschale oder gar eine Badewanne auf. Wichtig ist, dass die Enten nicht nur hinein, sondern auch wieder herauskommen, da sie sonst ersaufen.

Wer eine Teichschale mit Wasser füllt, muss auch hier die Randbereiche mit Terrassenplatten auslegen und das Wasser regelmäßig erneuern. Das verschmutzte Wasser lässt sich mit einer Tauchpumpe in Wassertanks pumpen, um damit den Garten zu gießen. Auch die vereinzelten kleinen Wasserstellen können bei Pflanzen stehen, die ständig Wasser benötigen. Zu beachten ist außerdem, dass Laufenten im Sommer kühles Trinkwasser haben, da sie warmes Wasser meiden.

Laufenten werden die ganze Familie von ihrem zauberhaften Charakter überzeugen!

Fütterung für Laufenten

Während der warmen Jahreszeit finden die Laufenten genug Grünfutter und Kleintiere im Auslauf. Sie benötigen nur noch eine Körnermischung als Ergänzungsfutter. Auch im Winter finden die Enten einige grüne Halme auf der Wiese, doch mit Kleintieren sieht es schlecht aus. Deswegen wäre ab dem Herbst ein vollwertiges Entenfutter aus dem Handel der bequemste Weg. Außerdem freuen sich die Enten über Gemüsereste aus der Küche.

Wer sich etwas mit der Entenfütterung befasst, kann erfinderisch werden, solange der Nährstoffgehalt insgesamt passt. Demnach benötigen Laufenten etwas mehr Rohfaser und damit Grünfutter als Hühner, aber etwas weniger Rohprotein, zumindest während der Legepause. Gibt es im Garten wenig Gehäuseschnecken, wäre noch eine Kalziumquelle wie Muschelgritt hilfreich.

Wichtig bleibt, dass Laufenten keine verarbeiteten Lebensmittel, keine Zitrusfrüchte oder Zwiebelgewächse und auf keinen Fall Avocados erhalten. Letztere sind für fast alle Tiere pures Gift.

Zu beachten wäre noch das Fütterungsverbot im Freien, welches für Kraftfutter gilt. Dieses kann Wildvögel und andere Tiere anlocken, womit Krankheiten sich schneller ausbreiten können. Deswegen wäre zumindest das Trockenfutter nur im Entenstall zu füttern.

Spaß für die ganze Familie

Jeder hat schon einmal einen flachen Stein oder einen Holzklotz umgedreht und viele Kleintiere gefunden. Diese suchen diese feuchten und kühlen Orte auf, um über den heißen Sommertag zu kommen. Wer sich einen Spaß machen will, legt einige kleine Holzbretter im Garten an geeigneten Stellen aus. Schon geht es einmal die Woche rund, um jedes Holzbrett umzudrehen. Zumindest die Laufenten werden es lieben und zugleich als ökologische Schneckenbekämpfung alle Kleintiere vertilgen. Weitere Tipps rund um nachhaltiges Gärtnern und arbeiten mit der Natur findest Du hier.

Autor: Robert Brungert

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