Top 5 Nützlinge im Garten

Wer kennt es nicht – nach tagelanger, ja wochenlanger Arbeit setzt du deine zarten Jungpflanzen in deinen Garten und dann der Grosse Schock : irgendein Schädling hat deine Pflänzchen Angefressen! Aber keine sorge, in einem biologischen Garten wirst Du schnell auch ein paar Nützlinge finden. Hier sind meine Top 5.

Der Marienkäfer

Dieser kleine Glückskäfer ist ein richtig toller Helfer im Garten. Sehr viele der Marienkäferarten fressen Blattläuse, sowohl als adultes Tier, als auch als Larve. Der Marienkäfer frisst am Tag ca 100 bis 150 Blattläuse, in seiner Entwicklungszeit bis zu 600. Wenn das mal nicht eine Leistung ist. Bei den ersten warmen Frühlingstemperaturen krabbeln sie aus ihren Winterverstecken und stürzen sich gerne auf die saftsaugenden Untermieter. Und eigentlich ist es gar nicht so schwer, die hübschen Käfer in den Garten zu locken. Ein ausgeglichener und möglichst naturnaher Garten ist ein Paradies für den Marienkäfer. Du wirst sehen, wie schnell der Marienkäfer dann in Deinen Garten einzieht.

Die Wespe

Für manche ein Plagegeist, für mich ein echter Nützling. Ja, sie können stechen, sie gehen gerne an reifes Obst und können beim leckeren Frühstück echt nerven. Trotzdem möchte ich sie nicht missen. Viele wissen es nicht, aber auch Wespen sind wichtige Bestäuber, da sie viel mehr Diversität in ihrer Blütenauswahl haben. Außerdem fangen und töten sie Larven und Raupen, um diese an ihre eigenen Zöglinge zu verfüttern. Adulte Wespen ernähren sich von Früchten, Obstsäften und Nektar. Deshalb sollten Essensreste und besonders süße Getränke immer verschlossen oder weggeräumt sein. In der Regel brauchen Wespennester auch nicht entfernt und umgesiedelt werden. Werden die Wespen nicht direkt gestört, bleiben sie relativ friedlich, auch wenn man mal etwas dichter dran vorbei geht. Generell sollte man ein friedliches miteinander bestreben, die Wespen mit Vorsicht bestaunen und sich an ihren Vorteilen erfreuen.

Die Raubmilben

Die kleinen, meist nur bis 1 mm großen Nützlinge sind, wie der Name schon sagt, richtige Räuber. Sie fressen die Eier und Larven der Trauermücken und anderer Schadinsekten. Einige Arten haben sich auf die Spinnmilben oder Rote Milbe spezialisiert. Wie Du siehst, sind es manchmal ganz einfache Tiere, die Dir von ganz alleine helfen. Und obwohl der kleine Nützling so winzig ist, kann ein Einzelner bis zu 20 Eier am Tag verspeisen. Solltest Du also einen dieser Winzlinge finden, hüte und pflege ihn!

Eine Raubmilbe (Quelle:https://de.m.wikipedia.org/wiki/Raubmilben)

Nematoden

Unter den vielen Arten von Nematoden gibt es gute und schlechte – wir wollen uns aber um die guten kümmern. Nematoden sind mikroskopisch kleine Fadenwürmer, die im Boden leben. Um sich zu ernähren und zu vermehren, fressen sie die Larven einiger Schädlinge von innen auf. Die sogenannten Räubernematoden (Heterorhabditis) gewinnen also im Garten immer mehr an Bedeutung. Sie fressen Schnecken und Schneckeneier, Engerlinge (die Larven de Gartenlaufkäfers), die Larven der Trauermücken und viele mehr. Im Handel gibt es viele spezielle Nematoden zu kaufen. Diese werden in Gießwasser vermischt und in den betroffenen Bereichen verteilt. Die Erde sollte für mindestens 2 Wochen feucht gehalten werden, damit sie die kleinen Helferlein wohl fühlen. Bei starkem Befall sollten sie 2 bis 3 Jahre verwendet werden.

Der Tigerschnegel

Auch wenn man es nicht glaubt, diese Schnckenart ist ein wirklicher Nützling. Diese, mit einer schönen Raubtierzeichnung auf dem Körper gezeichnete, Schnecke, ernährt sich von abgestorbenen Pflanzenresten, Pilzen und eben Schneckeneier und Schnecken selbst. Deswegen wird sie auch als Raubschnecke bezeichnet. Der Tigerschnegel wird ca. 20 cm lang und hält sich gerne in Steinhaufen und feuchten Plätzen auf. Auf Schneckenkorn und andere Giftstoffe solltest Du verzichten, um diesem Nützling nicht zu schaden. Interessant zu wissen: Tigerschnegel paaren sich hängend und in sich drehen an einem Schleimpfaden. Ein richtiges Spektakel.

Es gibt noch viele weitere Nützlinge im eigenen Garten. Ob groß oder klein, viele bleiben unbemerkt und arbeiten im Verborgenen für Dich. Das A und O ist ein naturnaher Garten, der ausreichend Plätze und Möglichkeiten bietet, und so den Nützlinge einen Lebensraum stellt. Eine “unschöne” Ecke im Garten, mit Steinen, Ästen und ein wenig “wilde” Pflanzen, lockt oft schon im ersten Jahr verschiedenste Nützlinge an. Wichtig ist, dass Du unbedingt auf jegliche Pflanzenschutzmittel und Chemie verzichtest, sonst vergrämst oder tötest sogar Deine neuen Helferlein.

In meiner Beitragsreihe “Fehler im System -Insektensterben” findest Du einige Gründe, warum immer mehr Insekten sterben und verschwinden, und wie Du ihnen helfen kannst. Es gibt einige Möglichkeiten, wie Du Insekten in Deinen Garten locken kannst und ihnen artgerechte Rückzugsmöglichkeiten bietest. Wenn Du diese Tipps beachtest, kannst Du die Insektenwelt in Deinem Garten wirklich nachhaltig schützen.

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