Planen im Januar – Teil 1

Gartenplanung, Saatgut und Pflanzplan – Der Januar ist der theoretischste Monat im Jahr

Wer denkt, sich im Januar ganz bequem zurückzulegen und den Garten Garten sein zu lassen, der hat sich ganz schön geirrt. Vielleicht gibt es jetzt draußen nicht viel zu tun, die Planung muss aber spätestens jetzt im Januar abgehakt sein. Aber keine Sorge, in aller Regel könnt Ihr das ganz bequem vom Sofa vor dem Kamin, mit einer heißen Tasse Tee, erledigen.

Die Planung unserer Gemüsefarm habe ich im Großen und Ganzen bereits vor Weihnachten abgeschlossen. Denn das gewollte Saatgut ist oft rar und sollte definitiv rechtzeitig bestellt sein. Es gibt nichts schlimmeres, als kurz vor knapp auf Saatgut warten zu müssen. Jetzt arbeite ich nur noch am Feinschliff und bessere kleinere Fehler aus. Hier möchte ich Euch ein paar Einblicke in unsere Planung geben und mit einigen Tipps und Tricks zeigen, wie Ihr euren Garten bestmöglich planen könnt.

1) WAS möchte ich WANN anbauen?

Salat, Zucchini, Tomaten, Gurken, Bohnen, Kartoffeln und vieles mehr. Die Auswahl der Sorten ist riesig, teils sogar zum Verwirren umfassend. Da ist es sinnvoll, wenn Du Dir schon vorher darüber im Klaren bist, was Du und Deine Familie gerne esst und was Du gar nicht magst. Es gibt nichts schlimmeres, als Gemüse im Garten zu haben, was keiner mag. Mache Dir also eine grobe Liste, worin Du alles auflistetst, was Du und Deine Familie gerne esst. Dann schreibst Du Dir maximal 3 weitere Gemüsesorten auf, die Du einmal ausprobieren möchtest. Wichtig ist hierbei, am Anfang nicht zu viel auf einmal zu wollen. Lieber erstmal mit weniger starten und nach und nach mehr dazu zu nehmen. Für die Fortgeschrittenen unter Euch, könnt Ihr jetzt auch über den Zeitrahmen nachdenken. Wann möchtet Ihr euer Gemüse anbauen? Nur einmal in der Hauptsaison zwischen Mai und August, oder plant Ihr schon eine Vor- und Nachkultur? Vielleicht auch etwas über die Winterzeit im Gewächshaus? Überlegt Euch also, wie oft Ihr anbauen wollt und wann die Saison für Euch persönlich starten soll. Schreibe Dir alle Deine Wünsche und Ziele zusammen auf ein Blatt und halte Dir immer vor Augen, dass Du nicht alles auf einmal umsetzen musst. Denn unter Druck macht das Gärtnern keinen Spaß. Also ran an Stift und Papier, denn im nächsten Schritt geht es direkt praktisch weiter,

2) Die Garten- und Beetplanung

Der zweite Schritt befasst sich mit der Planung rund um den Garten und die einzelnen Beete. Meist ist es nicht sinnvoll, das Gemüse wild durcheinander und ohne Plan in den Garten zu setzen oder auszusähen. Du wirst schnell durcheinander geraten und Deine Beete kleinen Minidschnungeln ähneln, ohne dass Du am Ende viel ernten kannst. Wie Du also siehst, solltest Du Dir ein paar Gedanken über Deine Beetaufteilung machen. Dafür gehst Du am Besten mit Stift und Blatt bewaffnet raus in Deinen Garten und skizzierst Dir grob Deinen Garten und die Beetflächen auf. Nummeriere die Beete durch, damit Du es später einfacher hast, in Deiner Planung nicht durcheinander zu kommen. Hast Du nur eine große Beetfläche, teile sie in Deiner Skizze in mindestens 3 oder mehr Einzelflächen auf. Jetzt kannst Du noch äußere Gegebenheiten eintragen: Wo scheint die Sonne besonders lange hin? Gibt es eine Windschneise? Wärmende Hauswände? Wasserversorgung? Terasse? Alles was für Dich im Bezug auf Deine gärtnerischen Tätigkeiten wichtig erscheint, trage grob mit ein. Bleibe aber dennoch minimalistisch, alles andere erschwert es Dir, die Übersicht zu behalten. Wenn Du noch keine Beete angelegt hast, oder sie aufbessern möchtest, kannst Du unter meinem Beitrag No-Dig-Methode viele nützliche Tipps finden, wie Du ganz einfach und schonend Beete anlegst.

3) Die Bedürfnisse Deiner Pflanzen

Jede Pflanze hat besondere Ansprüche auf ihre Umgebung und benötigt individuelle Pflege. Dementsprechend solltest Du Deine Pflanzen in Deinem Garten so platzieren, dass sie die bestmöglichsten Bedingungen hat. Hierfür nimmst Du Dir die Liste zur Hand und recherchierst nach den Bedürfnissen Deiner Gemüsesorten. Im Idealfall findest Du in gut sortierten Gartencentern, Gärtnereien oder Onlineshops viele Informationen in den Sortenbeschreibungen oder auf der Rückseite der Tüten. So könnte zum Beispiel eine Sortenbeschreibung ausehen. Notiere Dir alles wichtige auf, am Besten gleich so, dass Du diese Notizen im nächsten Jahr wiederfindest. Hier eignet sich ein kleines Notizheft oder eine Mappe, in der Du alles einträgst. Besonders folgende Angaben solltest Du Dir notieren:

  • Wann aussäen bzw. Vorziehen?
  • Wann im Gewächshaus und wann im Freiland?
  • Wann kannst Du ernten?
  • Wie lange ist die Kulturdauer?
  • Welche Keimbedingungen hat das Saatgut?
  • Pflegetipps?
  • Standort, Boden, Düngung?
  • “gute” Nachbarn, “schlechte” Nachbarn
  • Pflanzabstände

Wenn Du alles zusammen hast, kannst Du die Sorten den Beeten zuordnen. Wichtig ist jetzt dabei, die Beete in 3 Kategorien einzuteilen: Die Schwachzehrer, Mittelzehrer und Starkzehrer. Eventuell noch eine vierte für die Gründüngung. Zu den Schwachzehrern zählt zum Beispiel Salat, Radieschien, Knoblauch,Erbsen und Bohnen. Mittelzehrer sind Möhren, Spinat, Zwiebeln, Kohlrabi, Mangold und Rote Bete. Starkzehrer sind Tomaten, Gurken, Kartoffeln, Kürbisse und Kohlsorten. Im Internet findest du einige Listen. Versuche jetzt also Dein Wunschgemüse entsprechend anzuordnen. Erstmal nur eine Pflanzung im Jahr. Wenn du schon ein wenig Erfahrung hast, kannst Du auch zwei oder drei Sätze einplanen. Verstricken Dich aber nicht, wenn Du Dir zuviel auf einmal auferlegst. Hast Du alles zu Deiner Zufriedenheit erledigt, kannst Du Dich nun auf die Suche nach Saatgut begeben. Es gibt einige interessante Onlineversender, wie zum Beispiel den Biogartenversand oder Bingenheimer. Natürlich kannst Du auch bei Dir vor Ort das Saatgut kaufen. Ich empfehle immer, auf gute Qualität zu achten. Dabei achte ich in der Regel auf Bioqualität und samenfestes Saatgut.

Wenn Du schon soweit gekommen bist, steht Deinem eigenen Gemüse fast nichts mehr im Weg, außer ein wenig Geduld, Zeit und Arbeit. In meinem nächsten Beitrag “Planen im Januar – Teil 2” werde ich Dir anhand meiner Planung einige Tipps und Tricks zeigen.

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