Erbsen erfolgreich anbauen

Fast jedes Kind liebt sie und sie sind super einfach anzubauen. Sie gedeihen so gut wie überall, wachsen schnell und je nach Sorte kann man sie roh, in Schoten, gekocht oder als Trockenware essen. Erfahre hier wie Du Erbsen erfolgreich anbauen kannst.

Zuckererbsen

Die Zuckererbsen oder auch Zuckerschoten sind die ersten Erbsen, die Du schon zeitig im Frühjahr aussäen und im Frühsommer bereits ernten kannst. Die Schoten können im jungen Stadium direkt vom Strauch gegessen werden. Sie sind super knackig, frisch und süß. Du kannst sie aber auch prall ausreifen lassen und die Erbsen aus den Schoten pulen. Auch sie sind süß und wunderbar zum Naschen geeignet. Ernte sie aber nur solange die Schoten noch knackig sind, sonst werden sie mehlig.

Markerbsen

Markerbsen kennst Du wahrscheinlich als die klassischen Tiefkühlerbsen. Sie haben nicht ganz so viel Zuckergehalt wie die Zuckererbsen, besitzen aber trotzdem knapp 10% Zucker und sind so knackig-süß. Geerntet werden sie in prallen Schoten, bevor sie schrumplig werden. Im Gegensatz zu den Zuckererbsen ist die Kulturzeit etwas länger. Du kannst sie direkt roh essen oder auf Vorrat einfrieren.

Prall gefüllte Erbsenhülsen

Palerbsen

Palerbsen oder auch Schalerbsen sind die klassischen “Erbsensuppenerbsen”. Sie werden nach der Ernte getrocknet und durch das Einweichen und Kochen wieder weich und prall. Der Zuckeranteil ist geringer als der der Markerbsen – durch den hohen Stärkeanteil schmecken sie eher etwas mehlig. Die Anbauzeit ist etwas länger als die der anderen. Sie schmecken gut in Eintöpfen oder Erbsenpüree.

Boden und Klima

Erbsen sind keine Diven in Bezug auf den Boden. Lehmige, sehr schwere und feuchte Böden können die Ernte um einige Tage verzögern. Regelmäßige Humusgaben verbessern den Boden aber rasch. Sie gedeihen in kalten Regionen ebenfalls sehr gut, wobei sie generell lieber Frühlings- und Herbsttemperaturen bevorzugen, als starke Hitze. Je nach Sorte sind sie relativ frosthart und können so bereits im zeitigen Frühjahr gesät werden. Mist sollte spätestens im Vorjahr eingearbeitet werden. In der Regel reicht aber ein guter Garten Boden völlig aus. Lediglich den PH-Wert solltest Du beachten. Erbsen brauchen kalkhaltigen Boden. Bei zu niedrigem PH-Wert empfiehlt sich eine Kalkgabe.

Wunderschöne Schmetterlingsblüte der Erbsen

Anbau

Vor der Aussaat solltest Du den Boden tiefgründig lockern. Ziehe mit einer Hacke eine ca 3 bis maximal 5 cm tiefe Rille und lege die Erbsen in einem Abstand von etwa 2cm hinein. Du kannst auch eine etwas breitere Rille ziehen und 2 Reihen versetzt hinein säen. So geben sich die Erbsenpflanzen untereinander schon etwas halt. Idealerweise weichst Du die Erbsensaat etwa 24 Stunden zuvor in lauwarmen Wasser ein – so keimen sie schneller. Schließe die Rillen wieder und drücke sie zB mit der Rückseite des Rechens gut an. Bis zur Keimung sollte die Saat natürlich immer feucht gehalten werden. Um die Aussaat vor gefräßigen Vögeln zu schützen, solltest Du sie durch Reisig oder Zaun schützen. Diese können auch direkt als Rankhilfe genutzt werden. Ich habe gute Erfahrungen mit zeltförmigen Rankhilfen gemacht. Sie wachsen von unten durch das “Zeltdach” hindurch und sind so optimal gestützt und geschützt. Möchtest Du die ganze Saison über immer frische Erbsen ernten, dann säe zwischen März und Juli alle 3-4 Wochen einen neuen Satz aus.

Junge Erbsen werden besonders gern von Tauben und Amseln gefressen – deshalb solltest Du sie etwas schützen

Pflege

Erbsen wollen besonders bei Trockenheit regelmäßig gegossen werden. Sie leiden bei zu großer Hitze und bilden dann schnell sehr harte Schoten aus. Um die Standfestigkeit zu erhöhen und Beikraut zwischen den Reihen zu beseitigen, sollten die Erbsen ca alle 2 Wochen leicht angehäufelt werden. Im allgemeinen sind Erbsen aber sehr pflegeleicht. Ein regelmäßiges Beernten fördert neue Blütenbildung und verlängert so den Erntezeitraum.

Krankheiten und Schädlinge

Es gibt einige Schädlinge und Krankheiten, die die Erbse befallen können. Ich zähle hier aber nur die häufigsten auf, die oft große Einbußen bringen können. Eine fiese Krankheit ist die Brennfleckenkrankheit. Sie zeigt sich durch braune bis fast schwarze Flecken an den Hülsen, später auch Blättern, Stängeln und Wurzeln. Der Erreger wird durch kontaminiert Saatgut übertragen und kann sich dort auch über einige Zeit gut halten. Beim Kauf solltest Du auf qualifiziertes Saatgut achten. Entdeckst Du befallene Pflanzen, entferne sie schnellstmöglich und entsorgen sie. Entgegen der weitläufigen Meinung, dass sich der Erreger auch über den Boden etc verbreitet, kannst Du die befallenen Pflanzen gerne auf den Kompost geben. Der Erreger überlebt nur auf dem Saatgut! Aus diesem Grund würde ich darauf verzichten, Saatgut zu nehmen, wenn die Brennfleckenkrankheit in diesem Jahr aufgetreten ist. Womit ich des häufigeren Probleme habe, besonders bei größeren Erbsenbeeten, ist der Erbsenwickler. Der Falter legt seine Eier auf die blühenden Erbsen. Die Larven fressen sich dann in die sich entwickelnden Erbsen und Höhlen sie regelrecht aus. In den Hülsen sind oft hellbraune kugelförmig Ausscheidungen zu finden. Nach etwa 3 Wochen lassen sich die Raupen auf den Boden fallen und überwintern dort, bevor sie sich im nächsten Jahr verpuppen. Natürliche Feinde sind der beste Schutz, um die Population möglichst klein zu halten. Nach Möglichkeit eine weite Fruchtfolge einhalten und die Erbsen im Folgejahr an einen möglichst weit entfernten Ort im Garten anbauen. Bei sehr starkem Befall sollte über ein Aussetzen der Erbsen gedacht werden. Feuchte Sommer können außerdem falschen Mehltau begünstigen. Erbsen sind relativ anfällig und es sind mit Einbußen zu rechnen. Das A und O sind luftige Abstände der Pflanzen. Die Pflanzen müssen möglichst schnell abtrocknen können. Viele Möglichkeiten bieten sich bei einem Befall nicht mehr an. Nach Möglichkeit befallene Pflanzenteile entfernen und im Restmüll oder einem gesonderten Kompost entsorgen. Manchmal können typische Hausmittel wie Milch-Wasser-Gemisch oder Natronlösungen helfen. Bei einem großflächigen Befall ist der Erfolg, meinen Erfahrungen nach, leider nur mäßig. Es gibt noch einige andere Krankheiten und Schädlinge, die je nach Region, Anbau und auch Wetter unterschiedlich auftreten können. Hier findest du noch weiterführende Infos zu Erbsenkrankheiten.

Die Raupe des Erbsenwicklers
Quelle: https://www.oekolandbau.de/landwirtschaft/pflanze/grundlagen-pflanzenbau/pflanzenschutz/schaderreger/schadorganismen-im-ackerbau/erbsenwickler-cydia-nigricana/

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