Blumen und Gemüse als Mischkultur

Wer denkt, nur Gemüse in Mischkultur anpflanzen zu können, hat noch nichts von den überaus nützlichen Blumen im Garten gehört. Sie sehen nicht nur hübsch aus, sondern können einiges nützliches anstellen!

Gemüse wird schon eine ganze Zeit lang kultiviert. Und Blumen schon einige Zeit länger. Spätestens seit den klassischen Kloster- und Bauerngärten weiß man von den positiven Auswirkungen. Doch welche Gemüse und Blumen sind gute Beetnachbarn und wer mag sich gar nicht? Und welchen Nutzen bringen Sie uns? Also welche Blumen und Gemüse kannst Du in Mischkultur anbauen?

Eine wunderschöne Mischkultur

Warum überhaupt Blumen im Gemüsebeet?

Viele von Euch fragen sich bestimmt, wieso man sich die Mühe machen soll, Blumen zu den Gemüsepflanzen zu setzen. Bei vielen sind die Beete strikt getrennt, meist aus Angst vor Unordnung und weniger Ertrag. Doch weder das Eine noch das Andere kann ich bestätigen. Im Gegeteil, meistens gibt es stabilere Erträge und es sieht auch ziemlich hübsch aus. Es gibt aber noch mehr Vorteile die Dir die Blumen im Gemüsebeet bringen. Manche Blumen verwirren und vergrämen durch Ihren starken Geruch Schädlinge, können im Boden Stickstoff binden, können positive Wurzelexudate an die Nachbarpflanzen abgeben oder lockern einfach nur durch ihre tiefen und verzweigten Wurzeln nachhaltig den Boden. Weiter sind Blumen richtige Nützlingsmagnete. Ihr Duft von den meist üppigen Blüten lockt zahlreiche Nützlinge und somit auch Bestäuber an. Und keine Angst: Deine Gemüsepflanzen wie Tomaten, Gurken, Zucchini, Erdbeeren und Co werden trotzdem bestäubt. Die meisten Insekten fliegen spontan Blüte für Blüte an, wenn sie erstmal angelockt sind. Hier ist natürlich die Abwechslung wichtig. Und natürlich kann das Farbenspiel zwischen bunten Blüten und grünem Blattwerk einen schönen Kontrast bieten.

Kamille ist ein wundervoller Beetpartner

So legst Du die Blumen-Gemüse-Mischkultur an

Wahrscheinlich denkst Du, Du stehst jetzt vor einer unüberwindbaren Aufgabe. Aber da kann ich Dich beruhigen. In der Regel ist es gar nicht so schwer, Blumen und Gemüse als Mischkultur anzupflanzen. Hier sind meine 5 Schritte, damit Du nichts falsch machen kannst:

Wähle Dein Gemüse aus

Im ersten Schritt suchst Du Dir die Pflanzen aus, die Du gerne in Deinem Garten anpflanzen möchtest. Überlege Dir, wie viele Pflanzen Du benötigst. In meiner Beitragsreihe über die Anbauplanung kannst Du mehr darüber lesen.

Finde die Pflanzpartner

Die meisten Gemüsearten haben mehrere nützliche Pflanzpartner. Finde heraus, welche gut zu Deinem jeweiligen Gemüse passen und welche eher negative Eigenschaften mit sich bringen. Beachte auch andere Gemüsearten – viele können sich hier auch gut beeinflussen.

Den Nachbarn bestimmen

Suche Dir nun den passenden Nachbarn aus. Direkte, aber auch indirekte Nachbarn sollten sich möglichst immer gut verstehen. Negative Nachbarn solltest Du möglichst voneinander entfernt pflanzen.

Fruchtfolge beachten

Beachte aber dennoch die Fruchtfolge auf Deinen einzelnen Flächen. Du solltest die Beetflächen trotzdem regelmäßig wechseln, um Bodenmüdigkeit und Befall von Schädlingen zu vermeiden.

Das Beet vorbereiten

Jetzt kannst Du das Beet einteilen und für Deine Gemüsepflanzen vorbereiten. Hier kannst Du direkt auf die Ansprüche der einzelnen Kulturen eingehen. Plane Bereiche für das Gemüse und die Blumen. Vielleicht kannst Du alles zusammen auch hübsch arrangieren.

Ringelblumen sind vor allem bei Wurzelgemüse gut platziert.

Die guten Pflanzennachbarn

  • Phacelia oder Bienenfreund ist eine wunderbare Nachbarin für so gut wie jedes Gemüse, da sie zu keiner gleichen Art gehört. Sie ist bei vielen Insekten besonders beliebt und wächst unter fast allen Umständen. Nach der Blüte kannst Du sie einfach abmähen/mulchen und als Gründüngung einarbeiten. Oder Du lässt sie über den Winter stehen. Nach den ersten Frösten stirbt sie ab und bildet eine gute Mulchschicht über den Winter.
  • Kamille ist nicht nur ein vielseitiges Küchen und Heilkraut, sondern auch im Garten sehr nützlich. Sie vertreibt die Lauchmotte und ist durch ihre leicht antiseptische Wirkung ein guter Gegenspieler bei Pilzkrankheiten. Kohlpflanzen haben in ihrer Nähe ein verbessertes Wachstum gezeigt.
  • Duft-Wicken gehören zu den Schmetterlingsblütern. Sie sind wahre Stickstoff Sammler und lockern den Boden. Allerdings mag sie keine anderen Schmetterlingsblüter.
  • Ringelblumen haben lange Pfahlwurzeln, die spielend leicht den Boden auflockern. Sie vertreiben Fadenwürmer und Nematoden und sind durch ihre Blüten Insektenmagneten.
  • Kapuzinerkresse ist die perfekte Opferpflanze. Viele der Schädlinge gehen zuerst an die Kapuzinerkresse. Das schöne daran ist, sie ist relativ zäh und ausdauernd. Ein paar Schadinsekten stören sie nicht.
  • Tagetes ist der Bienenmagnet schlechthin. Und eine richtige Kohlfliegenabwehr. Diese mögen Tagetes gar nicht. Außerdem wirkt sie sich positiv auf das Wachstum von Wurzelgemüse aus. Schnecken lieben diese Pflanze und geben so Deinen jungen Salatpflänzchen einen kleinen Vorsprung.
Tagetes ist auch sehr hübsch anzusehen

Natürlich sind nicht nur Blumen gute oder schlechte Nachbarn. Viele Gemüsearten beeinflussen sich ebenfalls positiv. Andere wachsen in der Nähe eines schlechten Partners ziemlich krepelig und bringen wenig Ertrag. In dieser Tabelle möchte ich Dir deutlich machen, welche Kulturen Du auf keinen Fall nebeneinander Pflanzen solltest.

Kultur…Mag nicht…
BlumenkohlSpinat
BohnenErbsen, Zwiebelgewächse, Möhren
ErbsenKartoffeln, Koblauch, Zwiebelgewächse, Tomaten
ErdbeerenKohlarten
GurkenKartoffeln, Radieschien, Tomaten
KartoffelnErbsen, Möhren, Rote Bete, Tomaten, Sellerie, Zwiebeln, Gurken
KnoblauchBohnen, Erbsen, Kohl
KohlKnoblauch, Kohlrabi, Zwiebeln
KohlrabiKohl
PorreeBohnen, Erbsen, Rote Bete
MöhrenBohnen, Kartoffeln, Rote Bete
RadischienGurke
Rote BeteKartoffeln, Porre, Möhren, Spinat
SalatSellerie
SellerieKartoffeln, Salat
SpinatRote Bete
TomatenErbsen, Gurken, Kartoffeln
Zwiebeln Bohnen, Erbsen, Kartoffeln, Kohl
Diese schlechten Beetnachbarn solltest Du nicht nebeneinander pflanzen

Wenn Du diese Tipps beachtest und die Natur in Deinem Garten ein kleine wenig selbst handeln lässt, wirst Du schon bald einige Verbesserungen erfahren. Hier kannst Du noch etwas über Mischkultur lesen. Also – worauf wartest Du noch?

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