Beete mulchen – sinnvoll oder lästig?

Jeder kennt es – kaum einer macht es. Die Rede ist vom mulchen. Also das Abdecken der Erde durch natürliche Materialien. Viele berichten von positiven Eigenschaften auf den Boden. Doch wie sinnvoll ist es wirklich und welche Auswirkungen hat dies auf den Boden?

Was ist Mulchen?

Als Mulchen oder auch Abmulchen bezeichnet man das Abdecken des Gartenbodens bzw der Beete mit diversen Materialien. Dazu kann organisches Material wie Stroh, Heu, Gras- und Rasenschnitt und vieles mehr, sowie Mulchfolien oder ähnliches verwendet werden. Dabei wird der Boden möglichst vollständig mit diesem Material abgedeckt und geschützt.

Mulchen schützt nicht nur den Boden, sondern auch die Jungpflanzen vor äußeren Einflüssen.

Wieso die Beete mulchen?

Natürlich stellt sich die Frage, wieso das Ganze eigentlich. Schaust Du Dich in der Natur einmal um, wirst Du feststellen, dass natürlicher Boden immer bedeckt ist. Entweder durch Bewuchs oder abgestorbenen Pflanzenteilen. Freie Flächen werden also immer direkt besiedelt und so abgedeckt. Da erscheint es doch nur sinnvoll, genau das gleiche im eigenen Garten auch umzusetzen. Denn Du hast hast von diesem Arbeitsschritt einige Vorteile:

VorteileNachteile
Boden ist vor Austrocknung geschützt
> Es bleibt mehr Feuchtigkeit im Boden
Es wird viel Material benötigt
> eigenes oder gekauftes Mulchmaterial wird benötigt
Winderosion wird stark verkleinert
> guter Boden und Nährstoffe werden
nicht verweht
Unkräuter können eingeschleppt werden
> Vorsicht! Möglichst kein samenhaltiges Mulchmaterial verwenden.
Verschwemmungen werden verhindert
> keine Verkrustung und Ausspülung
des Bodens und der Nährstoffe
Für Aussaaten das Mulchmaterial zur Seite ziehen
> das Saatgut braucht aufgewärmt Erde
Empfindliche Gemüse wird sauber und trocken gehalten
> Wasser spritzt nicht vom Boden hoch und verteilt Krankheiten
Das C/N – Verhältnis muss beachtet werden
> “holzige” Materialien entziehen bei der Umsetzung viel Stickstoff
Bodenleben wird geschützt und genährt
> Bodenorganismen bekommen so
Nahrung und liefern den Pflanzen
wichtige Nährstoffe
Zu dicker Rasenschnitt kann faulen
> nicht dicker als 5cm und eventuell antrocknen lassen!
Unkraut wird vermindert
> abgedeckter Boden verhindert das Keimen des Unkrauts
Mulch kann Schnecken beherbergen
> bei hohem Schneckendruck nur bei Hitze mulchen
Boden verbessert sich langfristig
> durch die oben genannten Punkte wird der Boden lockerer, luftiger, humöser und nährstoffhaltiger
Je nach Material kann saurer Boden entstehen
> Rindenmulch eignet sich am Besten für Beeren und Stauden

Wie die Beete mulchen?

Jetzt wo Du weißt, wieso Du Deinen Garten unbedingt mulchen solltest, geht es an die Umsetzung. Und es ist gar nicht so schwer. Wenn Du ein paar Dinge beachtest, wirst Du viel Erfolg mit Deinen neuen gemulchten Beeten haben. Aber wie geht es denn jetzt?

Pilze sind immer ein gutes Zeichen für einen lebendigen Boden
  • Je nach Standort und Kultur zuerst das richtige Mulchmaterial aussuchen
  • Den Boden noch einmal gründlich auflockern und Unkraut entfernen
  • Der Boden sollte einmal gut gewässert werden. Ideal ist natürlich, eine Regenphase abzupassen und so den Boden zu durchfeuchten
  • Verteile das Mulchmaterial ca 5 cm dick auf den Beetflächen. Bei sehr groben Material kannst Du bis zu 10 cm Material auftragen.
  • Vermeide es, das Mulchmaterial direkt an die Pflanze zu legen. So vermeidest Du, dass sich eventuell Fäulnis an an der Pflanze bildet.
Frischer, grober Grasschnitt kann auch verwendet werden. Diesen würde ich allerdings wegen der Versamung nur für Sträucher und Bäume verwenden.

Womit kann ich mulchen?

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, Beete und Freiflächen zu mulchen. Jedoch ist nicht jedes Material für alle Kulturen geeignet. In der folgenden Tabelle zeige ich Dir, worauf Du achten sollst.

Stroh gibt es oft sehr kostengünstig – in kleinen Mengen erlaubt der Landwirt oft, direkt am Feld etwas abzupacken
Stroh
> relativ grob, hat einen hohen Kohlenstoffgehalt und kann dem Boden bei der Umsetzung Stickstoff entziehen, deshalb sollte auf Düngegaben geachtet werden
Gut geeignet für Erdbeeren, Rhabarber und Sträucher. Auch Tomaten und Gurken profitieren, wenn sie gründlich gedüngt werden
Rasenschnitt
> er ist meist sehr fein und ein guter Stickstofflieferant. Er sollte aber möglichst nur vorgetrocknet oder maximal 5 cm dick sein. Er kann die ganze Vegatationszeit ausgebracht werden.
Geeignet für Kohlpflanzen, Salate und Wurzelgemüse. Aber auch andere Starkzehrer profitieren von der zusätzlichen Stickstoffgabe
Grasschnitt / Heu
> ähnlich wie Stroh, ist aber meist stickstoffhaltiger. kann etwas dicker aufgebracht werden. Unbedingt kein samentragendes Gras verwenden
Gut geeignet für Kartoffeln (Heubeet) und große Pflanzen wie Zucchini pder Kürbis
Rindenmulch
> besteht hauptsächlich aus der Rinde von Nadelgehölzen und hat daher einen sauren PH-Wert. 10 cm dick ist hier die Regel, und muss meistens jedes Jahr aufgefrischt werden.
Aufgrund des PH-Werts eignet sich Rindenmulch meist nur für Staudenbeete, Beeren und andere Gehölze, sowie evtl Wege.
Holzhackschnitzel
> meist geschredderte Äste und “Abfallholz”. Besser als Rindenmulch, hat aber einen hohen Kohlenstoffgehalt (Stickstoffgabe!) Eignet sich gut für Gemüsebeete oder auch zum Auflockern der Erde.
Geeignet für fast jedes Gemüse. Hackschnitzel speichern gut die Wärme und halten den Boden ausreichend feucht. Bei feinen Direktaussaaten können Sie etwas störend sein.
Die bekanntesten Mulchmethoden
Der Heupreis ist in den letzten 3 Jahren durch die vielen Dürreperioden stark gestiegen – außerdem sollte hier auf den Schnitt geachtet werden. Je nachdem können viele Grassamen enthalten sein.

Natürlich muss sich jeder selbst entscheiden, welche Materialien er für die jeweilige Kultur verwenden möchte. Hat man genügend Rasenschnitt, wäre es sinnlos extra einen großen Ballen Stroh oder Heu zu kaufen. Wenn Ihr etwas Stroh braucht, fragt doch einfach mal beim Bauern um die Ecke nach, ob Ihr Euch einen Sack abfüllen dürft oder ob er Reste abgeben kann. Meistens ist immer etwas übrig. Habt Ihr einen Häcksler, könnt Ihr Eure eigenen Holzhackschnitzel herstellen. Natürlich sind das dann keine Unmengen, aber so kann Stück für Stück jedes Beet gemulcht werden. Einige mulchen ihre Beete mit Laub über den Winter ab. An sich ist das eine gute Idee. Allerdings würde ich dafür kein extra Laub unter Bäumen entfernen. Diese brauchen ja ebenfalls Nährstoffe und bekommen so einige wieder zurückgeführt. Deshalb verwende ich höchstens anbgeharktes Laub vom Rasen zum Mulchen der Beete.

Hast Du noch weitere Fragen oder Anregungen? Dann schreibe mir doch einfach ein Kommentar oder eine Email. Gerne helfe ich Dir und unterstütze Dich bei Deinem Projekt. Ünrigens: Es ist nicht schlimm, wenn Du nicht alles auf einmal schaffst. Hier würde ich sagen: Stück für Stück zum Gärtnerglück!

2 Antworten auf „Beete mulchen – sinnvoll oder lästig?“

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